Tag gegen den Lärm

Der Tag gegen den Lärm 2023 findet unter dem Motto "Erholungsorte" statt.
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Erholungsorte gestalten: Laut ist out

Wir sind täglich hohen Lärmbelastungen ausgesetzt – Verkehrslärm, Arbeitslärm, Freizeitlärm usw. Dies schränkt unsere Lebensqualität ein. Für unser Wohlbefinden ist es wichtig, dass uns in unserer Alltagsumgebung ruhige und natürlich klingende Erholungsorte zur Verfügung stehen.

Wo halten Sie sich lieber auf? Wo ist der Erholungswert höher? Da 🎧 oder dort 🎧? Am «Tag gegen Lärm» vom 26. April 2023 wird unter dem Motto «Erholungsorte gestalten: Laut ist out» auf die Wichtigkeit von ruhigen und akustisch attraktiven Erholungsorten fokussiert. Ruhepausen für die Ohren sind für unsere Gesundheit entscheidend. Denn Lärm kann Stress auslösen und krank machen: Bluthochdruck, Herzinfarkt oder Schlafstörungen, aber auch Konzentrationsschwächen oder Depression sind nur einige der möglichen negativen Auswirkungen. Die Aufenthalts- und Erholungsqualität eines Ortes hängt nicht nur von der Lautstärke ab, sondern ebenso von der Vielfalt an positiv empfundenen Geräuschen. Als angenehm nehmen wir insbesondere natürliche Klänge wahr. Ruhige Erholungsorte sind wichtig für unser Wohlbefinden, die Lärmbekämpfung in unserem gesamten Lebensumfeld muss dabei aber immer im Vordergrund stehen.

Erholungsqualität: Synergien nutzen

Klimaanpassung, Hitzeminderung und Biodiversitätsförderung sind die Schlagworte der Stunde. Dabei wird oft vergessen, dass Massnahmen wie mehr Grün und mehr Wasser im Siedlungsraum auch positive Auswirkungen auf die akustische Qualität eines Ortes haben können. Deshalb ist es wichtig diese Synergien zu nutzen und auszuschöpfen. Mehr Natur im Siedlungsraum (Bäume, Sträucher, Wasserläufe, unbefestigte und begrünte Bodenflächen usw.) lockt auch Vögel und Insekten an. Die Tierstimmen bereichern die Klangumgebung und die «gehörte Biodiversität» wertet Erholungsorte auf.

Fokus Wassergeräusche

Eine wichtige Erholungsfunktion haben Gewässer. Orte in Gewässernähe sind ideal für die Freizeitgestaltung und die Entspannung. Auch ein Brunnen verbessert bereits die Qualität der Umgebung. Menschen empfinden den Klang von Brunnen, Bächen und Flüssen meistens als angenehm. Rauschen und Plätschern von Fliessgewässern oder Brunnen überdecken störende Geräusche wie Verkehrslärm und tragen zu einer angenehmen Klanglandschaft bei – hören Sie selbst:

Akustisch attraktive Orte schaffen und schützen

Der Wert von siedlungsnahen und ruhigen Erholungsorten ist unbestritten – nicht zuletzt auch als Attraktivitätsfaktor für Städte und Gemeinden. Daher gilt es, sie mit einer umsichtigen Planung zu gestalten und zu schützen. Aber auch wir alle können dazu beitragen, dass solche Orte attraktiv bleiben und nicht verlärmen: beispielsweise auf übermässig aufgedrehte mobile Lautsprecher verzichten, ein angepasstes Fahrverhalten ohne laute Beschleunigungs- und Bremsmanöver usw. – denn lärmarmes Verhalten und gegenseitige Rücksichtnahme fördern die Lebensqualität. Von uns allen.

Hintergrund «Tag gegen Lärm»

1996 wurde der «International Noise Awareness Day» von der New Yorker «League for the Hard of Hearing» ins Leben gerufen. 2005 nahm die Schweiz zum ersten Mal aktiv an diesem Aktionstag teil. Die Trägerschaft setzt sich zusammen aus: Cercle Bruit (Vereinigung kantonaler Lärmfachstellen), Schweizerische Gesellschaft für Akustik, Ärztinnen und Ärzte für Umweltschutz, Lärmliga Schweiz. Unterstützt wird die Trägerschaft vom Bundesamt für Umwelt BAFU und vom Bundesamt für Gesundheit BAG. Mit der Teilnahme am Aktionstag setzt sich die Trägerschaft das Ziel, den «Tag gegen Lärm» in der Schweiz zu verankern und Behörden, Fachpersonen sowie die Öffentlichkeit auf das Thema Lärm zu sensibilisieren.

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Tempo 30: Wichtige Massnahme für Lärmschutz und Mobilität

Massnahmen an der Quelle wie Tempo 30 sind dringend nötig. Tempo 30 ist nicht nur hinsichtlich des durchschnittlichen Lärmpegels eine äusserst wirksame Massnahme. Anders als bei lärmarmen Belägen werden mit Tempo 30 auch unangenehme Anfahrgeräusche und Lärmspitzen deutlich vermindert. Zudem sind Temporeduktionen kostengünstig und schnell umsetzbar.

Schwarzer Tag für die lärmbetroffene Bevölkerung

Nach dem Ständerat hat nun auch der Nationalrat eine massive Schwächung des Lärmschutzes beschlossen. Dies ist angesichts der nachgewiesenen Schädlichkeit von Lärm unverantwortlich und hat gravierende Auswirkungen auf die Gesundheit und die Wohnqualität der Bevölkerung. Falls die Vorlage in der Differenzbereinigung nicht substanziell verbessert wird, wird die Lärmliga Schweiz das Referendum gegen die missratene Vorlage ergreifen.
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