Der Schweizer Nationalfeiertag ist ein Tag der Gemeinschaft – für viele aber leider auch eine Nacht des Stresses. Denn das Abbrennen von lautem Feuerwerk ist schädlich für Mensch, Tier und Umwelt. Ein Fest braucht keinen Knall, um besonders zu sein.
Der 1. August ist ein besonderer Tag: Ein Moment des Innehaltens, des Zusammenkommens, der Gemeinschaft. Wir feiern unser Miteinander – und genau deshalb lohnt es sich, auch aufeinander Rücksicht zu nehmen. In den letzten Jahren hat das individuelle und unkontrollierte Abbrennen von lauten Böllern durch Private ständig zugenommen. Die unnötige Knallerei ist schädlich für Mensch, Tier und Umwelt.
Dabei zeigt ein Blick zurück in die Geschichte: Die ersten offiziellen Bundesfeiern wurden 1891 abgehalten – mit Reden, Glockengeläut und Lichterprozessionen. Feuerwerk wurde erst im Laufe des 20. Jahrhunderts populär – nicht aus Tradition, sondern als Effekt. Eine festliche Pflicht war es nie.
Besonders Menschen mit erhöhter Hörsensibilität, Geflüchtete mit Traumaerfahrungen, Kleinkinder, ältere Personen und Tiere leiden unter der enormen Lärmbelastung. «Feuerwerk stört viele Menschen und Tiere in ihrer Ruhe und Gesundheit. Es verschreckt Haus-, Nutz- und Wildtiere, verletzt jährlich mehrere Dutzend Menschen und verursacht schädlichen Feinstaub. Die Lärmliga engagiert sich deshalb für die Feuerwerksinitiative, die das Abbrennen von lautem Feuerwerk einschränken will», sagt Gabriela Suter, Präsidentin Lärmliga Schweiz
Es gibt viele schöne Alternativen, den Nationalfeiertag zu feiern – ganz ohne Knall:
- Drohnenshows – genauso bunt und eindrücklich wie Feuerwerk
- Lichterwege, Höhenfeuer und Laternenumzüge – stimmungsvoll, friedlich und kindgerecht
- Gemeinsam musizieren – z.B. mit akustischer Musik, Chören oder lokalen Bands
- Picknick im Park – Begegnung statt Böller
- Quartier- oder Nachbarschaftsfeste in geregelter Lautstärke – Austausch statt Lärm
Wir setzen uns dafür ein, dass der 1. August auch in Zukunft ein Fest für alle sein kann – friedlich, rücksichtsvoll und lärmarm. Der Nationalfeiertag muss nicht laut sein, um ein Freudenfest zu sein.